Die nächste «Goldene Generation» ist in den Startlöchern

    Fast 40 Berufstalente aus der Region kämpfen um Medaillen an den SwissSkills

    Fast 40 Toptalente aus der Region werden an den SwissSkills 2018 um den Schweizer Meistertitel in ihren Berufskategorien kämpfen. Sie gehören zu jenen, die auch von guten Voraussetzungen im dualen Schweizer Bildungssystem profitieren. Dass die Schweizer Berufsleute national fachlich so top sind und an internationalen Wettbewerben so stark abräumen hat nämlich Gründe.

    (Bild: SwissSkills) Die SwissSkills 2018 sind ein nationaler Grossanlass. Mittendrin statt nur dabei: fast 40 Berufstalente aus der Grossregion Basel/Baselland, dem Fricktal und Schwarzbubenland.

    Man hat sich schon daran gewöhnt: Regelmässig räumen die Schweizerinnen und Schweizer an den World Skills – den offiziellen Berufs-Weltmeisterschaften – eine grosse Anzahl Medaillen ab. 2017 waren es sagenhafte 20 – davon elf goldene. Dies ist auch dank unserem Bildungssystem möglich, das absolute Top-Champions in vielen Berufen hervorbringt.

    Für alle Berufstalente ist es ein Traum, in der «Berufs-Nati» dabei zu sein. Der Weg führt über die SwissSkills. Von 12. bis 16. September 2018 werden die Schweizer-Meister-Titel in Bern vergeben, und man kann sich für die nächste Berufs-WM qualifizieren. Unter den Aspiranten für Medaillen sind auch viele Nordwestschweizerinnen und Nordwestschweizer. Knapp 40 wollen sich den Traum einer Medaille erfüllen und vielleicht sogar für die «Berufs-Nati» aufgeboten werden. Über diesen Link kann abgefragt werden, wer aus der Region Basel-Stadt, Baselland, Fricktal und Schwarzbubenland dabei sein wird und in welcher Kategorie sie/er startet. Die nächste «goldene Generation» – eventuell sogar gespickt mit einigen regionalen Toptalenten – an Medaillengewinnerinnen und -gewinnern steht also schon bereit.

    Darum sind Schweizer Berufsleute Weltklasse
    Warum aber sind unsere Berufsleute so gut? Einer der Hauptgründe ist das duale Berufsbildungssystem in unserem Land. Dieses ist einzigartig und ein echtes Erfolgsmodell. Junge Schweizer Berufsleute stellen das an Meisterschaften immer wieder unter Beweis. Elf Goldmedaillen holte das SwissSkills-Team, das im Oktober 2017 in Abu Dhabi an der Berufs-WM antrat. Was macht das duale Bildungssystem in der Schweiz aber so effizient? Dank der Kombination der Ausbildungen über den akademischen Weg und die Berufslehre haben auch junge Berufsleute mit durchschnittlichen schulischen Leistungen die Chance, Erfolg zu haben und an internationalen Berufsmeisterschaften Preise zu gewinnen. Dies bestätigt auch die neue Studie «Die Top 200 des beruflichen Nachwuchses» der Erziehungswissenschafterin Prof. Dr. Magrit Stamm, welche im Rahmen des SwissSkills Day 2017 am 8. Februar in Bern vorgestellt wurde. Ihr Fazit: Eine hohe Qualität der Berufsbildung stärkt die Schweizer Innovationskraft.

    Das duale Bildungssystem der Schweiz ergänzt eine international hoch angesehene akademische Ausbildung mit der direkten, praxisorientierten Berufslehre. Die Berufsausbildungen dauern jeweils drei bis vier Jahre und orientieren sich an tatsächlich nachgefragten beruflichen Qualifikationen und an den zur Verfügung stehenden Arbeitsplätzen. Gemeinsam sorgen die Hochschulstudiengänge und die Berufslehren für eine ideale Mischung von Talent aus Theorie und Praxis. Die hohe Qualität der Berufsbildung ist eine zentrale Stütze der Innovationskraft und Leistungsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft, die ihrerseits interessante Stellen und gute Entwicklungsmöglichkeiten für motivierte und qualifizierte Fach- und Führungskräfte bietet. Aber: «Erfolg ist nicht an eine akademische Laufbahn gebunden. Es gibt viele Erfolgsgeschichten von Menschen, die mit einer Lehre begonnen haben und mittels der höheren Berufsbildung weit gekommen sind», sagt beispielsweise Terry Tschumi, Schulleiterin der TEKO Basel (Höhere Fachschule für HR-Abschlüsse in den Bereichen Technik, Wirtschaft und Büromanagement) und fügt an: «Der Vorteil der dualen Weiterbildung liegt in der professionellen Kombination von Wissen mit gleichzeitigem Aufbau praktischer Kompetenzen.» In der Schweiz bereiten Höhere Fachschulen wie die TEKO Basel Studierende also auf ihre künftigen Aufgaben vor. Es braucht neben den öffentlichen, universitären Angeboten in der Aus- und Weiterbildung auch jene der Privaten, der Höheren Fachschulen, die mit Engagement, Initiative und Innovation punkten und praxisnah unterrichten. Dies bestätigt auch Arthur Schärli, Leitexperte SBFI für Qualitätsmanagement an Fachschulen: «Der Stellenwert der Höheren Fachschulen wie die TEKO Basel ist gestiegen. Das handlungsorientierte Unterrichten ist nicht nur im Trend, sondern auch gefordert. Der fachlich-sachliche Unterricht ist die Basis, aber der Praxisbezug muss eindeutig da sein. Diese Schulen leisten dabei eine vorbildliche Arbeit.»

    Interessant sind auch jene Wettbewerbe, wo Frauen in weniger «gendertypischen» Berufen zeigen, wie gut sie sind.

    Das Schweizer Bildungssystem geniesst weltweit einen ausgezeichneten Ruf. Im «Global Competitiveness Report» des World Economic Forum rangiert das Schweizer Ausbildungssystem im weltweiten Vergleich seit Jahren auf Platz 1 (Quellen: Switzerland Global Enterprise).

     

    Begeisterter Bundesrat Johann Schneider-Ammann
    Dass die SwissSkills 2018 ein nationaler Anlass sind, der den Wert der Schweizer Berufslehre herausstreicht, erkennt man an der bundesrätlichen Unterstützung. Bildungsminister Johann Schneider-Ammann hat zwei weitere Bundesräte ins Swiss­Skills-2018-Boot geholt. Die Bundesräte Ignazio Cassis und Guy Parmelin übernehmen jeweils das Patronat des Team Svizzera Italiana und des Team Romandie. So erfahren auch in der lateinischen Schweiz die besten jungen Berufsleute den höchsten politischen Rückhalt.

    Es gibt viel zu sehen an den SwissSkills. Die Teilnehmenden der Region Nordwestschweiz würden sich über Fansupport freuen.

    Mit Swiss­Skills verfüge die Berufslehre über ein grossartiges Schaufenster, sagte Bundesrat Johann Schneider-Ammann an der Medienkonferenz des SwissSkills Day. Es sei eine weitere ausgezeichnete Plattform, um die Qualität und die Möglichkeiten unseres dualen Berufsbildungssystems zu demonstrieren. Der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) freut sich dabei nicht nur darüber, dass «die Schweizer Berufsbildung während der Swiss­Skills 2018 so stark im Fokus stehen werden wie nie zuvor», sondern auch, dass sich anhand der SwissSkills 2018 zeigen lasse, wie gut Privatwirtschaft und öffentliche Hand in der Berufsbildung zusammenarbeiten.

    JoW


    Schulklassen der Region «live» dabei

    An den SwissSkills vom 12. bis 16. September 2018 kann man die Berufstalente Eins-zu-Eins und «live» miterleben. Für jene, die Talenten unter Wettkampfbedingungen über die Schulter schauen möchten, wird einiges geboten: Schulklassen aus der ganzen Schweiz, die im Rahmen der Lehrstellensuche einen Ausflug nach Bern planen, haben sich angemeldet. Darunter auch sehr viele aus dem Grossraum Basel/BL. «Bereits über 53’000 Schulbesuche wurden gebucht. Bei den ersten zentralen Swiss­Skills 2014 hatten Schulklassen mit 34‘988 Schülerinnen und Schülern den Anlass besucht», freuen sich OK-Präsident Dr. Claude Thomann und Stiftungsratspräsident von SwissSkills, Reto Wyss. Um die Schülerinnen und Schüler aus der ganzen Schweiz nach Bern zu transportieren, planen die SBB den Einsatz von bis zu acht Extrazügen pro Tag. Medial begleitet werden die SwissSkills 2018 unter anderem im Rahmen einer SRG-Themenwoche von den TV-, Radio- und Onlinekanälen aus allen Landesregionen. Höhepunkt der umfassenden Berichterstattung ist eine neunstündige Live-TV-Sendung von den Swiss­Skills 2018 am Samstag, 15. September, die auf SRF 1 ausgestrahlt wird. Die französisch- und italienischsprachigen TV-Sender (RTS/RSI) berichten jeweils vier Stunden live.

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