Die Wege der jungen Fachleute führen bis in die Formel 1

    In feierlichem Rahmen wurden 137 erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen der Berufsprüfung Automobildiagnostiker und Automobil-Werkstattkoordinatoren Ende Januar ihr eidgenössischer Fachausweis überreicht. Ihre berufliche Zukunft führt die jungen Fachkräfte sogar bis in die Formel 1.

    (Bild: zVg / AGVS) Die Notenbesten bei der Fachausweisübergabe in Safenwil.

    «Sachkompetenz mit Menschenkompetenz gepaart ist der Schlüssel zum Erfolg», erläuterte Werner Bieli, der Präsident der Qualitätssicherungskommission Automobildiagnostiker und Automobil-Werkstattkoordinatoren (QSK AD/AWK) beim AGVS, den erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen bei der Diplomfeier. Und Charles-­Albert Hediger, Mitglied des AGVS-Zentralvorstands und dort für den Bereich Berufsbildung verantwortlich, erklärte den jungen Fachkräften und ihren Angehörigen im Event-Center der Emil Frey Classics AG in Safenwil: «Unser Beruf muss sich weiterentwickeln. Wir müssen zu Mobilitätsexperten werden.» Mit dem Wissen, dass die zwei Absolventinnen und 135 Absolventen in ihrer zweijährigen Ausbildung erworben hätten, hätten sie die Basis dafür gelegt und zudem Leidenschaft fürs Autogewerbe bewiesen.

    Auf den Wandel in der Branche wies auch Matthias Krummen, Leiter Management Services und Kommunikation bei der ESA, hin: «Sie können mit Ihrem Wissen in einer spannenden Branche tätig sein. Sie sind die Botschafter für Ihre Industrie und können mit Ihrem Abschluss und Ihrer Erfahrung ein Zeichen setzen.» Ein Zeichen setzte Krummen auch im Namen der Einkaufsgenossenschaft ESA. Er überreichte AGVS-Geschäftsleitungsmitglied Olivier Maeder einen Check über 20’000 Franken, um die Ausbildung von jungen Fachkräften auch in Zukunft zu fördern. Unter den Automobildiagnostikern und Automobil-Werkstattkoordinatoren befanden sich mit Joëlle Kelhofer aus Root LU und Orianne Alter aus Fionnay VS auch zwei Frauen. Alter dazu: «Ich fühle mich sehr wohl in der Branche. Ich verstehe nicht, wieso wir nicht mehr Frauen unter den Absolventen sind.»

    Besonderen Grund zur Freude unter den erfolgreichen Fachkräften hatten die mit einem Spezialpreis bedachten Notenbesten. Bei den Automobil-Werkstattkoordinatoren waren dies Nathanael Baumgartner aus Thierachern BE und Jeremias Kern aus Lyss BE mit der Note 5,0. Bei den Automobildiagnostikern in der Fachrichtung Personenwagen André Vaz Mendes aus La Tour-de-Peilz VD mit der Note 5,0 und sein Deutschschweizer Kollege Roman Giger aus Richenthal LU mit der Note 5,5. Der frischgebackene Automobildiagnostiker Giger machte zudem klar, welches Potenzial die zweijährige Weiterbildung für die Karriere bietet: «Ich bin nun in der Formel 1 gelandet und konnte im Januar bei der Sauber Group in Hinwil starten. In nächster Zeit werde ich daher wohl weltweit unterwegs sein. Ich freue mich sehr auf die neue Saison mit dem Team von Alfa Romeo Racing.»

    Im Nutzfahrzeugbereich schlossen Florian Berger aus Matten bei Interlaken BE mit der Note 5,3 und Jean Trotti aus Noréaz FR mit der Note 5,4 am besten ab. Der Freiburger Automobildiagnostiker hatte schon 2015 bei den Berufsweltmeisterschaften in Sao Paulo (Brasilien) mit einem neunten Platz geglänzt. «Die World Skills damals waren eine super Erfahrung. Ich freue mich daher sehr, dass ich im September als Experte nach Graz zu den EuroSkills fahren darf. Mein Ziel ist irgendwann Werkstattchef zu werden. Ich freue mich enorm, dass ich mich schon jetzt in die Weiterbildung der Nachwuchskräfte einbringen kann.»

    pd

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