Kinder sind digital unterwegs – aber sicher!

    Mobile Geräte wie Smart- und iPhones oder iPads sind heute in allen Alterskategorien verbreitet. So verfügen bereits zahlreiche Primaschüler über internetfähige Multifunktionsgeräte, sind doch die kleinen mobilen Dinger heute weit mehr als ein Telefon. Als Leiter des polizeilichen Jugenddienstes frage ich mich immer wieder: «Sind sich die Erziehungsberechtigten – im Positiven wie im Negativen – darüber im Klaren, welche Möglichkeiten sie ihrem Kind durch die Abgabe eines modernen Handys eröffnen? Und begleiten die Eltern ihre Kinder angemessen durch die digitale Welt?»

    (Bilder: Polizei BL)

    Die vielen Telefonate und E-Mails aus allen Bezirken des Kantons, die wir vom Jugenddienst fast täglich erhalten, deuten darauf hin, dass dem oft nicht so ist. Da werden immer wieder Mitschüler*innen via Soziale Medien heruntergemacht, beleidigt, verunglimpft oder sogar bedroht, Fotos und Filme mit für Kinder unangebrachten Inhalten heruntergeladen, oder in Gruppen- und Klassenchats gestellt, stundenlang und bis in alle Nacht – auch an Schultagen – gegamt, Musik oder Filme gestreamt.

    Was können Eltern und Betreuungspersonen unternehmen, um ihre Kinder vor unangemessenen Inhalten, Online-Angriffen (z. Bsp. «Cybermobbing» bzw. «-bullying») oder drohender Onlinesucht zu schützen? Wir empfehlen eine altersentsprechende Begleitung der Kinder und eine Begrenzung der Mediennutzung; sowohl zeitlich wie inhaltlich. Dafür gibt es Kinder- und Jugendschutzsoftware, welche auf den Geräten installiert werden können und z. B. gewisse Inhalte sperren und / oder die Onlinezeit begrenzen. Zeigen Sie weiter Interesse an der Mediennutzung Ihres Kindes. Lassen Sie sich die Inhalte der aufgerufenen Seiten zeigen und erklären. Erklären Sie ihrem Kind, weshalb es im Netz keine persönlichen Daten bekanntgeben und nur unproblematische Bilder und Filme von sich selbst weitersenden soll. Wir empfehlen Laptops und andere mobile Geräte während der Nacht nicht im Zimmer der Kinder zu belassen. Handys sind als Wecker für Kinder ungeeignet. Sammeln und deponieren Sie innerhalb der Familie zu einer vereinbarten Zeit sämtliche mobilen Geräte an einem zentralen Ort.

    Es ist wichtig, dass Kinder in ihrer Freizeit auch medienfreie Stunden und somit einen Ausgleich zwischen Medien(Bildschirm)zeit und sonstigen Freizeitaktivitäten wie Freunde/innen treffen, Sport treiben oder musizieren haben.

    Entdecken Sie auf dem Handy ihres Kindes beleidigende Inhalte, so sprechen Sie es darauf an. Machen Sie ihrem Kind klar, dass alles was in der analogen Welt zählt, auch für die digitale Welt Gültigkeit hat. Das Internet ist kein rechtsfreier Raum! Werte wie Anstand und Respekt gelten auch in den Sozialen Medien.

    Mehr Informationen zum Thema erhalten Sie auf unserer Webseite polizei.bl.ch (Über Uns/Kriminalpolizei/Jugend/Themen) oder www.jugendundmedien.ch.

     

     

    Kurt Frei,
    Leiter Jugenddienst
    Polizei Basel-Landschaft

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