Unsere Leserinnen und Leser wissen: Der FC Basel ist auch im eSport Spitze. Tim Katnawatos – alias ‹TheStrxngeR› – ist einer der erfolgreichen FCB-Profis und siegte sogar in der Wintersaison der ESL Meisterschaft (Electronic Sports League) auf FIFA18.
Die eSportler trainieren wie echte Sportprofis, tragen bei Turnieren stolz die Original-Jerseys der Fussballclubs, mobilisieren viele Fans und geniessen in einigen Ländern Kultstatus. Fussballclubs wie der FC Basel leisten sich mittlerweile eine eSport-Mannschaft. Und einige sind sogar echte Stars in ihrer Disziplin. So auch der deutsche FCB-Profi Tim Katnawatos, der Ende 2017 die «Wintersaison» der Electronic Sports League gewann. Ein Riesenerfolg.
Sogar der «Kicker», im deutschsprachigen Raum eine der absoluten Referenzpublikationen, würdigte den neuen Champion vom FC Basel. Im Interview mit kicker.de sagte Katnawatos: «Das ist ein unglaubliches Gefühl nun der amtierende ESL-Meister zu sein. Ich bin wirklich überglücklich, dass ich es geschafft habe. Aber ohne die Unterstützung vom FC Basel, ESportsReputation, meiner Familie und meiner Freunde, hätte ich das nicht geschafft. Ich möchte überall oben mitspielen und natürlich auf Titeljagd gehen. Mir hat das Finale sehr viel Selbstvertrauen gegeben und ich hoffe auf ein sehr erfolgreiches 2018 mit dem FC Basel.»
Trainieren wie Profis
Spiel, Strategie und Performance. So kann man in wenigen Worten den eSport umschreiben. Im offiziellen FCB-Jersey sitzen der Schweizer Luca Boller und die «Legionäre» Florian Müller und Tim Katnawatos aus Deutschland für Rotblau als eSport-Profis vor den Bildschirmen. Mittlerweile gibt es sogar schon einen Transfermarkt für eSportler und die besten Spieler werden gehandelt wie im «echten Fussballbusiness». In verschiedenen Studien haben sich Sportwissenschaftler mit den Leistungen auseinandergesetzt, die professionelle Computerspieler erbringen: «E-Sportler sind beim Spielen am Computer oder der Konsole höchsten Belastungen ausgesetzt – auf motorischer, kognitiver und emotionaler Ebene», sagen die Wissenschaftler. Eine aktuelle Studie besagt, dass 80 Prozent der Schweizer Jugendlichen Games spielen und 60 Prozent sogar mindestens einmal in der Woche. Diese Zielgruppe unterhält sich mit YouTube, Games und eben mit e-Sports.
Die Fussballvereine wollen ein rasant wachsendes Zielpublikum erreichen, welches nicht zu den eifrigen und regelmässigen Stadionbesuchern zählt. Ein überdurchschnittlicher Anteil der e-Sports Fans stammt übrigens gemäss einigen international durchgeführten Studien aus verschiedenen, aber auch immer häufiger aus höheren Einkommensschichten.
In Korea und Japan, aber auch schon in Europa füllen sich ganze Hallen bei den eSport-Turnieren. Die Stimmung ist zuweilen an gewissen Events vergleichbar mit der Atmosphäre in einem Indoor-Fussballstadion. Die Identifikation mit den virtuellen Teams am Bildschirm und den «echten Spielern» an Joystick und Tastatur ist erstaunlich. Einige der Top-Spieler sind professionelle eSportler und trainieren täglich stundenlang. Sogar Fangruppen entstehen und die Zielgruppe wird immer grösser. Weltweit gibt es rund 250 Millionen e-Sport-Fans. Es wird auf Teams gewettet, an Turnieren angefeuert und mit den Spielern am Bildschirm gelitten.
JoW